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Das Deutsche Internet Institut entsteht in Berlin

Wie verändert der digitale Wandel Gesellschaft, Politik und Wirtschaft? Mit Fragen zur Digitalisierung beschäftigt sich künftig das Internet-Institut für die vernetzte Gesellschaft in Berlin, gab Bundesforschungsministerin Wanka am 23. Mai bekannt.

Ministerin Wanka bei der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des Internet-Instituts
© BMBF/ Hans-Joachim Rickel

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat bekannt gegeben, dass das Deutsche Internet-Institut in Berlin entstehen wird. Den Wettbewerb um das beste Konzept hat ein Konsortium aus Berlin und Brandenburg gewonnen. Beteiligt sind Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin, Universität der Künste Berlin, Universität Potsdam, Fraunhofer-FOKUS und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.

Den digitalen Wandel umfassend erforschen

Ziel des geplanten Instituts ist es, die Digitalisierung besser zu verstehen und sie zum Wohle der Gesellschaft nutzbar zu machen. Gesellschaftliche, rechtliche und politische Aspekte der Digitalisierung sollen auf Grundlage eines profunden Verständnisses der technologischen Entwicklungen interdisziplinär erforscht werden.

Der Umgang mit neuen rechtlichen und wirtschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten wird ebenso eine Rolle spielen wie Fragen zur Zukunft der Wertschöpfung, die sich aus der Flexibilisierung von Wertschöpfungsnetzwerken und der Interaktion zwischen Mensch und Technologie ergeben. Die Bedeutung der Digitalisierung für die Gesellschaft – von der Bildung und Weiterbildung bis hin zum Demokratieverständnis – sowie die Auswirkungen von Big Data auf Datensicherheit und Datenautonomie stehen ebenfalls auf der Agenda des Instituts. Diesen und anderen Themen widmen sich Forscherinnen und Forscher verschiedener Fachrichtungen aus den Gesellschaftswissenschaften, insbesondere der Sozial- und Geisteswissenschaften, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, sowie aus technischen Disziplinen. Sie sollen an übergreifenden Fragestellungen zusammenarbeiten. Ziel ist es, Synergien zwischen bestehenden Akteuren zu verstärken und optimal zu nutzen.

Das neue Institut soll als Themenradar und Impulsgeber, als Vernetzungsstelle, Koordinator und Kommunikator, Berater und Unterstützer, Informations- und Anlaufstelle wirken. Zur Sicherung der Qualität seiner Arbeit soll es in regelmäßigen Abständen evaluiert werden.

Umsetzung der „Digitalen Agenda 2014 – 2017“ der Bundesregierung

Die Entscheidung für die Einrichtung des Instituts geht zurück auf den Koalitionsvertrag und die „Digitale Agenda 2014 – 2017“ der Bundesregierung. Dort heißt es: „Ein öffentlich finanziertes Forschungsinstitut wird in einem interdisziplinären Ansatz die ethischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und partizipativen Aspekte von Internet und Digitalisierung erforschen. Dabei gilt es, die bestehenden Potenziale der deutschen Forschungslandschaft einzubinden und zu fokussieren.“

Im September 2015 gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der Veröffentlichung einer Förderbekanntmachung den Startschuss für die Errichtung eines Deutschen Internet-Instituts. Ein Gremium aus international renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mit Expertise im Bereich Digitalisierung hat in einem zweistufigen Verfahren die eingereichten Konzepte der fünf Konsortien in der Endrunde bewertet. Das Konzept aus Berlin/Brandenburg überzeugte, weil es konsequent die wissenschaftlichen Fragestellungen rings um den einzelnen Menschen und die Gesellschaft im digitalen Wandel in den Mittelpunkt stellt und exzellente wissenschaftliche Expertise, ein klares Profil und spannende, innovative Forschungsfragen verbindet.

Das BMBF stellt für den Aufbau des Deutschen Internet-Instituts in den ersten fünf Jahren bis zu 50 Millionen Euro bereit. Das Institut soll noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen.