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Die Weizenbaum-Conference 2023 : Datum:

Die fünfte Weizenbaum-Conference am 19. und 20. Juni 2023 in Berlin brachte über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Kunst und Politik zusammen, um sich gemeinsam den Verschränkungen von Artificial Intelligence (AI), Big Data, Social Media und People on the Move zu widmen.

Key Visual der fünften Weizenbaum-Konferenz © Weizenbaum-Institut

Schlüsseltechnologien der Zukunft: Herausforderungen und Chancen

Auf der diesjährigen Weizenbaum-Conference rückten zentrale Fragen zum Umgang mit neuen digitalen Technologien in den Fokus. Neben der Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsergebnisse zu Künstlicher Intelligenz (KI), Algorithmen und ihren sozialen Implikationen für Wissenschaft und Gesellschaft, wurden in Podiumsdiskussionen unter anderem Fragen zu Eigentumsverhältnissen an KI-Technologien, zur journalistischen Integrität und zum menschlichen Urteilsvermögen erörtert.

Um diesen neuen Entwicklungen angemessen zu begegnen, muss die Transparenz erhöht und die demokratische Gestaltung und Kontrolle von öffentlich-rechtlichen und privaten Infrastrukturen gestärkt werden, so das Fazit vieler Diskussionen. In ihrem Grußwort zur Konferenz betonte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, dass trotz der dynamischen Herausforderungen die entstehenden Potenziale nicht aus den Augen verloren werden sollten – schließlich handele es sich bei den diskutierten Technologien um Schlüsseltechnologien der Zukunft. Das Weizenbaum-Institut biete einen idealen Rahmen, um wegweisende Fragen zum Umgang mit diesen Technologien zu diskutieren. Die gebündelten Kompetenzen innerhalb des Weizenbaum-Institutes, wie auch die Expertise weiterer Forschungs- und Verbundprojekte in Deutschland schaffen die Voraussetzungen, um die zukünftige Entwicklung in einer Art zu begleiten, die am Ende den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommt, so Stark-Watzinger.

Digitale Technologien und People on the Move

Der Schwerpunkt der Konferenz lag in diesem Jahr auf der Rolle von digitalen Technologien für People on the Move – also Menschen, die sich räumlich durch Migration und Flucht oder aufgrund von ökonomischem und sozialem Wandel in Bewegung befinden. So sprach Petra Molnar, Anwältin und Anthropologin, über den Einsatz digitaler Technologien in Grenzregionen und verwies auf ihren teilweise missbräuchlichen Einsatz. Insbesondere die Anwendung zur Überwachung und Kontrolle von Menschen auf der Flucht führe nicht selten zu Menschenrechtsverletzungen, so Molnar.

Auch Herausforderungen hinsichtlich Desinformation, Manipulation und algorithmischen Biases kamen zur Sprache. So berichtete Philip Howard von der Universität Oxford über das International Panel on the Information Environment (IPIE), das sich jenen Themen widmet. Deutlich wurde dabei, dass die Entwicklung und der Einsatz digitaler Schlüsseltechnologien häufig noch undurchsichtig ist und es einer stärkeren politischen Regulierung bedarf, um Transparenz herzustellen.

Video-Rückblick: Zwei Tage Diskussionen, Vorträge und gemeinsames Weiterdenken in nur 6 Minuten

Review zur Weizenbaum-Konferenz 2023

Video-Rückblick: Die fünfte Weizenbaum-Conference in 6 Minuten

: Video : 06:13

Die Weizenbaum-Conference und das Weizenbaum-Institut

Organisator der jährlichen Konferenz ist das Weizenbaum-Institut, das sich mit der Analyse des gesellschaftlichen Wandels durch die Digitalisierung befasst. Das 2017 gegründete Institut hat das Ziel, den digitalen Wandel umfassend zu untersuchen und setzt dabei auf grundlagenorientierte und interdisziplinäre Forschung. Das Verbundprojekt aus den vier großen Berliner Universitäten sowie der Universität Potsdam, des Fraunhofer-Instituts FOKUS und des Wissenschaftszentrums Berlin trägt durch verschiedene Forschungsprojekte dazu bei, einen ganzheitlichen Blick auf den digitalen Wandel der Gesellschaft zu erhalten.

Das Deutsche Internetinstitut trägt den Namen von Joseph Weizenbaum, einem deutsch-amerikanischen Computerwissenschaftler, der sich intensiv mit der Beziehung zwischen Mensch und Maschine befasste und als ein Freidenker der Digitalisierung zum Wohle der Gesellschaft gilt. Das Weizenbaum-Institut wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Zusammenarbeit mit dem Land Berlin gefördert.