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Gute Bildung mit System : Datum:

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) etabliert einen Digitalen Bildungsraum, in dem sich Zukunftskompetenzen und Synergien durch Vernetzung und Zusammenarbeit entwickeln können. Es sollen bestehende und neue digitale Bildungsangebote und -plattformen über eine digitale Vernetzungsinfrastruktur für Bildung, angekündigt als „Nationale Bildungsplattform“, verknüpft und zugänglich gemacht werden. Über den Projektfortschritt können sich Interessierte nun auf einer Website informieren.

Abstrakte Darstellung eines digitalen Klassenzimmers © Who is Danny/Adobe Stock

Deutschland hat tolle Projekte rund um digitale Bildung. Forschung und Nutzerbefragungen zeigen jedoch, dass diese für die Lernenden oft nur schwierig zu finden sind. Das BMBF will mit der Vernetzungsinfrastruktur erreichen, dass alle Lernenden digitale Bildungsangebote leicht und sicher auffinden und nutzen können. Die digitale Vernetzung schließt dabei analoges Lernen nicht aus. Auch nicht-digitale Bildungsangebote sollen über die Vernetzungsinfrastruktur auffindbar sein.

Mit der Vernetzungsinfrastruktur werden keine neuen Bildungsinhalte produziert, sondern Metadaten und Infrastrukturen benutzt, um die bestehenden Bildungsinhalte nutzendenzentriert zu vernetzen. Der Digitale Bildungsraum - inkl. dem Aufbau der Vernetzungsinfrastruktur - ist bis Ende 2025 mit insgesamt rund 500 Millionen Euro aus EU-Mitteln finanziert. Der Koalitionsvertrag sieht eine dauerhafte Etablierung dieser Infrastruktur vor. Über die aktuellen Entwicklungen der Nationalen Vernetzungsinfrastruktur für digitale Bildung informiert das Projektbüro auf www.bildungsraum.de.

Die Vision eines Digitalen Bildungsraums

Der Digitale Bildungsraum ist ein Bildungsökosystem, das auf offenen Standards, gemeinsamen Formaten und interoperabler Strukturen basiert. Mit einem vernetzten Digitalen Bildungsraum soll ein Innovationsraum für Lernende, Lehrende und Anbieter von (digitaler) Bildung insgesamt geschaffen werden. Menschen werden dadurch beim lebensbegleitenden Lernen unterstützt. Der Digitale Bildungsraum und die Vernetzungsinfrastruktur sind europäisch und international anschlussfähig.

Der integrative und innovative Charakter des Digitalen Bildungsraums steht beim Entwicklungsprozess der Vernetzungsinfrastruktur dauerhaft im Fokus. Mit diesem Ansatz wächst das BMBF über die klassische Rolle des Förderers hinaus. Es entwickelt den Digitalen Bildungsraum nutzendenorientiert nach einem Wirkungskonzept mit den Lernenden im Zentrum.

Das Ziel einer digitalen Vernetzungsinfrastruktur für Bildung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung treibt parallel dazu den Aufbau einer Vernetzungsinfrastruktur für Bildung („Nationale Bildungsplattform“) voran. Hier werden digitale Bildungsangebote gebündelt und mit weiteren Funktionalitäten und Services zu einer bundesweiten Lehr-Lern-Infrastruktur ausgebaut.

Schematische Darstellung einer lebenslangen Bildungsreise mit der Vernetzungsinfrastruktur © VDI/VDE Innovation und Technik GmbH

Konkret geplante Funktionalitäten sind, für die Lernenden

  • einen nutzungsfreundlichen, sicheren und auf Wunsch einheitlichen Zugang zu Plattformen und Bildungsangeboten zu schaffen,
  • einen sicheren persönlichen Speicherplatz zur Ablage und selbstbestimmten Verwaltung von Lernnachweisen, Lernständen und Lernergebnissen anzubieten sowie
  • eine Katalog- und Suchfunktion zu entwickeln, die für bessere Suchergebnisse Nutzerdaten verwenden kann, sofern die Nutzenden dem zustimmen.

Der aktuelle Arbeitsstand

Für den Digitalen Bildungsraum wurden prototypische Möglichkeiten einer Vernetzungsinfrastruktur auf Basis des Forschungsprojekts BIRD sowie drei weiterer Prototypen bereits 2021 erlebbar. Ziele, Funktionen und Inhalte vorhandener Angebote auf Bundes- und Landesebene sowie von kommerziellen Anbietern wurden in Piloten prototypisch zugänglich gemacht und miteinander verknüpft.

Über die Prototypen hinaus wurden verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefördert, die lernpfadorientierte Lehr- und Lernangebote entwickeln und kompatibel für die Vernetzungsinfrastruktur etablieren. Im Fokus stehen dabei sowohl Bildungsangebote für Lernende als auch Projekte, die Methodenwissen sowie Digitalkompetenz von Lehrenden in den Blick nehmen.

Ein kleiner Ausblick

Ab dem dritten Quartal in 2023 wird Lehrenden und Lernenden aus allen Bildungsbereichen in einer ersten Beta-Version verfügbaren Vernetzungsinfrastruktur bruchlos Zugang zu konkreten Bildungs- und Weiterbildungsangeboten ermöglicht. Zentrale Dienste wie ID-Management-Lösungen zur Nutzung durch bestehende Plattformen und Cloud-Systeme werden entwickelt und umgesetzt.

Der Digitale Bildungsraum wird kontinuierlich ausgebaut und über die Funktionen der bundesweiten Vernetzungsinfrastruktur nutzbar gemacht. Ein bundesweites Ökosystem von Bildungsplattformen kann so entstehen, digitale Bildungsangebote können vernetzt und selbstsouverän über die ganze Bildungsbiographie wahrgenommen werden, formale und non-formale Bildungsleistungen können sicher abgelegt und je nach Bedarf Bildungsanbietern und Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Hierfür wird ein nachhaltiges Betriebs- und Betreiberkonzept für den Dauerbetrieb der Vernetzungsinfrastruktur etabliert.