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Netzwerk Bildung Digital: Wrap-Up 2021 : Datum:

Das Netzwerk Bildung Digital zieht nach sieben Monaten intensiven Dialogs Résumé: Gemeinsamkeiten in allen sechs Bildungsbereichen wurden identifiziert und zentrale Handlungsfelder herausgearbeitet. Das BMBF fördert die Initiative 2022 weiter.  

Zwei Personen stehen an Rednerpulten vor zwei Roll-Bannern von Netzwerk Bildung Digital
Jacob Chammon, Vorstand Forum Bildung Digitalisierung, stellt die Ergebnisse des mehrmonatigen Dialogs über die Gestaltung von digitaler Bildung in Deutschland vor. Durch die digitale Veranstaltung mit kompetenten Gästen führt die Moderatorin Muschda Sherzada. © Phil Dera / Forum Bildung Digitalisierung

Netzwerk Bildung Digital Abschluss-Veranstaltung 2021

Nach sieben Monaten intensiven Dialogs in diversen Veranstaltungen des Netzwerk Bildung Digital lässt sich sagen: das enge Netzwerken zwischen 80 Partnern und über 12000 Teilnehmenden hat erste Früchte getragen. Zentrale Elemente und Handlungsfelder für das Gelingen der digitalen Transformation wurden herausgearbeitet. Und es ist deutlich geworden: in allen Bildungsbereichen gibt es ähnliche Herausforderungen zu bewältigen. Die Motivation ist groß – beim Netzwerk selbst aber auch bei den Partnern und Teilnehmenden – auch in 2022 einen gemeinsamen Weg weiterzugehen. Am Tag der Bildung präsentierte das Netzwerk Bildung Digital in einer digitalen Wrap-Up-Abschlussveranstaltung seine Arbeitsergebnisse.

Der bereichsübergreifende Dialog zwischen Akteurinnen und Akteuren von insgesamt sechs Bildungsbereichen (frühkindliche Bildung, Schule, Hochschule, berufliche Bildung, Weiterbildung und lebenslanges Lernen), wie er in den letzten Monaten stattgefunden hat, hat erste Ergebnisse gebracht. Diese seien auch so gewesen, wie sie vom BMBF gewünscht waren, formulierte die zugeschaltete Catrin Hannken, Unterabteilungsleiterin im BMBF und Koordinatorin der Initiative Digitale Bildung.

Monatsthemen mit Dialogveranstaltungen und Workshops

Fünf große Themen, die sich mit zentralen Fragen und Herausforderungen digitaler Bildung beschäftigen, bildeten den Rahmen für die stattfindenden Dialogforen und Workshops.

  1. Bildungsgerechtigkeit und Demokratie
  2. Beziehungen
  3. Didaktik und Lernkultur
  4. Qualifizierungsangebote
  5. Bildungszu- und übergänge

In Ideenwerkstätten konnten sich interessierte Teilnehmende über eineinhalb Stunden austauschen und ihre unterschiedlichen Blickwinkel und Perspektiven einbringen. Abschließend einigte man sich jeweils auf die drängendsten Fragestellungen und beschloss gemeinsam Themen für die zum jeweiligen Monatsthema stattfindenden Workshops.

Highlight: BMBF stellt aktuellen Stand der Nationalen Bildungsplattform (NBP) vor

Im 5. Dialogforum stellt Peter Hassenbach, Leiter der Projektgruppe „Digitaler Bildungsraum“ im BMBF das Konzept und den aktuellen Status der Nationalen Bildungsplattform vor. Die Plattform sei als eine Art „Betriebssystem“ zu sehen, die Teilhabe und Zugang zur Bildung schaffen soll. Drei Ziele werden mit der Erstellung der Nationalen Bildungsplattform verfolgt:

  1. Verknüpfung digitaler Lehr- und Lernszenarien
  2. Vermittlung innovativer Konzepte und Methodenwissen
  3. Zugang zu Lehr- und Lernangeboten.

Die Entwicklung des ersten (insgesamt vier) Prototyp “BIRD” des BMBF soll Anfang 2022 abgeschlossen sein. Geplant ist, dass die Nationale Bildungsplattform bis Mitte 2023 fertig ausgestaltet ist.

Bildungsraum Digital (BIRD) - Prototyp 1

Der Prototyp “BIRD”ist der erste von insgesamt vier Prototypen der zukünftigen Nationalen Bildungsplattform in Deutschland. Er ermöglicht das Testen von Strukturen für den Datenaustausch, die Interoperabilität von unterschiedlichen Plattformtypen und die Implementierung von Standards. Die NBP stützt und professionalisiert die Digitalisierung in der Bildung bundesweit unter gleichzeitiger Anerkennung und Einhaltung föderaler Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten.

Was wurde bisher erreicht?

Der Résuméfilm „Erkenntnisse des Dialogs 2021“ fasst nochmal prägnant zusammen, was in den insgesamt 21 Veranstaltungen erarbeitet wurde. Die Akteure aller sechs Bildungsbereiche stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Nicht nur zentrale strategische Handlungsfelder für das Gelingen der digitalen Transformation wurden erarbeitet, sondern auch ein Überblick über die zentralen Elemente, der als Orientierung für Akteure aus allen Bildungsbereichen dient.

 

Vernetzt: Alle fünf Monatsthemen sind über eigene Unterthemen, die in den Workshops erarbeitet wurden, miteinander verknüpft (Chart aus dem Résuméfilm). © Forum Bildung Digitalisierung

 Konkrete Ergebnisse aus den vielen Veranstaltungen waren unter anderem:

  1. Die Dialogforen waren gut geeignet, Kontakte zwischen den Teilnehmenden zu vertiefen. In den Diskussionen ging man noch gezielter aufeinander ein, weil man sich schon kannte.
  2. Nicht nur auf die Digitalität verlassen: der Mensch muss ins Zentrum der Bildungsreise gestellt werden.
  3. Vertrauensräume (analog) schaffen und in den digitalen Raum überführen, Mentoring hilft beim Übergang.
  4. Die neue Rolle von Lehrenden ist ein großes Thema: Unterricht muss didaktisch so geplant werden, dass er sowohl als Online- Hybrid oder in Präsenz durchgeführt werden kann. Druck für die Lehrenden herausnehmen und Zeit für Reflexion geben. Digitale Räume bieten Lehrenden Chancen „gesichtswahrend“ zu lernen.
  5. Es ist „nicht nur eine Frage der Technik“, sondern es geht um einen radikalen System- und Kulturwandel, der mit Expertise begleitet werden muss.
  6. Der Wille zur Veränderung muss auf der politischen und institutionellen Ebene sichtbar sein, ein Perspektivwechsel, damit digitale Schulentwicklung ein nachhaltiger Bestandteil der schulischen Arbeit wird.
  7. Qualifizierung ist dann erfolgreich, wenn die vermittelten Ansätze auch konkret in der Praxis angewendet werden können.

Wer sind die Partner und wie wollen sie sich einbringen?

Neben großen und kleinen Stiftungen sind zahlreiche Verbände, Initiativen und Organisationen aus allen sechs Bereichen der Bildungskette vertreten. Das Netzwerk Bildung Digital hat verschiedene Fragen an die Netzwerk-Partner gestellt, welche in Video-Einspielern beantwortet werden: kurze Vorstellung, welche Kompetenzen eingebracht werden und was die zentrale Aufgabe für Bildung in Deutschland ist und was die Wünsche an das Netzwerk für 2022 sind. Die Antworten der Partner sind in kurzen Video-Einspielern dargestellt und zeigen, dass der Gestaltungswille sehr groß ist.

Es bleibt also spannend, was sich im Jahr 2022 an konkreten Projekten oder Initiativen entwickelt. Denn, wie es Jacob Chammon formuliert, es ist jetzt an der Zeit, „ins Handeln kommen.“

Wie es 2022 konkret weitergeht – Digitaldienstag und Workshops

Jeden letzten Dienstag im Monat findet der sogenannte DigitalDienstag statt. Das offene Get-together ermöglicht, das Netzwerk Bildung Digital kennenzulernen, sich auszutauschen, eigene Themen einzubringen und neue Kontakte zu knüpfen. Partner aus dem Netzwerk haben die Möglichkeit, ihre Projekte und Good Practices vorzustellen.

Im ersten DigitalDienstag am 25. Januar stellt das Netzwerk seine Pläne und Vorhaben für 2022 vor. Festgehalten wird auch am Format der Workshops, die sich sehr bewährt haben für den Austausch und das Voneinander Lernen. Geplant sind zunächst drei große Veranstaltungen.

Das Netzwerk Bildung Digital erarbeitet zentrale Handlungsfelder für die Gestaltung digitaler Bildung mit allen Akteuren der Bildungskette.